Securepoint Black Dwarf G3 UTM SSD Tausch

Wer noch eine Securepoint Black Dwarf G3 UTM aus der Zeit um 2018 einsetzt, der dürfte das Problem vielleicht kennen – die SSDs sterben, machmal auch die gesamten Geräte. In dieser Zeit hat es offensichtlich mal eine mangelhafte Charge gegeben und die verbauten SSDs hatten eine zu geringe Anzahl an Schreibzyklen.

Wenn das Gerät nicht mehr startet und dabei weder einen Piepton von sich gibt noch eine Anzeige auf dem Monitor (VGA Anschluss) erscheint, dann ist es leider nicht die SSD sondern Mainboard oder CPU die nicht mehr funktionieren. Indem Fall hilft nur ein Geräteaustausch oder der Einsatz einer virtuellen (Notfall) UTM (dazu mehr in einem späteren Artikel).

Ki generierte, schwarz-weiß Zeichnung eines geöffneten Mini-PC Gehäuses (stellvertretend für Securepoint Black Dwarf G3 UTM Firewall) und zwei daran arbeitenden Händen.

Wenn es aber noch einen Piepton und Anzeige gibt, nur kein System mehr gebootet wird, dann besteht noch Hoffnung. Gleiches gilt für den Fall, dass beim Speichern von Konfigurationseinstellungen Fehler wie failed to save database, can’t save database, error opening backup database oder unable to open database file erscheinen. Hier sollte schnell gehandelt werden, denn die SSD wird wohl nicht mehr lange leben – oder bereits das zeitliche gesegnet haben (daher Vorsicht vor dem Neustart ohne Ersatz).

Nachdem in den letzten Jahren schon mehrere Kundengeräte und auch eine eigene dieser Black Dwarf G3 das zeitliche gesegnet haben, habe ich am Wochenende bei unserer produktiven Black Dwarf G3 vorgenannten Meldungen feststellen müssen. Als ersten Ansatz habe ich eine virtuelle UTM aufgesetzt, um bei Komplettausfall weiterhin handlungsfähig zu bleiben. Im zweiten Step habe ich mich dann nach einer neuen SSD umgesehen.

In den älteren G3 Modellen wurden 8GB mSATA 3ME3 SSDs von Innodisk eingesetzt, die keine allzugroße Lebensdauer zu haben scheinen. Ab 2021 hat Securepoint * Transcend mSATA 370 mit 16 GB (Amazon Werbung) eingesetzt und mit der UTM Version 12 auch die Anzahl der Schreibvorgänge reduziert. Die SSDs liegen zum aktuellen Zeitpunkt bei rund 50 Euro. Da ich nicht weiß, wie lange der Black Dwarf es überhaupt noch macht, habe ich zur günstigeren * Transcend mSATA 230S mit 64 GB (Amazon Werbung) gegriffen (ein kleineres Modell habe ich nicht gefunden). Diese lag bei unter 20 Euro – für den Preis kann man auch mal riskieren, dass eine so große SSD in der alten Black Dwarf Hardware nicht erkannt wird…

Die Lebensdauer der 16 GB 370er Variante (MLC NAND) ist mit 45 TBW und 2.5 DWPD angegeben, die 64 GB 230er Variante (3D NAND) mit 35 TBW und 0.5 DWPD. Beide Modelle haben 3 Jahre Herstellergarantie.

Dank Ein-Tages-Lieferung konnte der Reparaturversuch zeitnah in Angriff genommen werden. Also den Black Dwarf aus dem Rack ausgebaut, oberen Deckel abgeschraubt und die alte SSD ausgebaut (sitzt auf der rechten Seite – von vorne gesehen – und ist mit zwei Schräubchen befestigt). Neue 64 GB SSD eingesetzt und die Kiste am Testplatz angeschlossen. Kurzer Blick ins BIOS gab Grund zur ersten Freude – die SSD wurde erkannt! Dann noch schnell eine aktuelle Firmware mit dem vorher erstellten USB Bootstick installiert, aktuelles Backup importiert und zum Abschluss noch einen finalen Neustart. Deckel wieder drauf und ab ins Rack, fertig.

Fazit
Mit 20 Euro und ein paar Handgriffen kann man den SSD Tausch im Securepoint Black Dwarf einfach und relativ schnell vornehmen und dem guten Stück noch ein paar Lebensmonate oder -jahre spendieren. Auch im Hinblick auf die Umwelt und Nachhaltigkeit nicht die schlechteste Idee. Und vom Gefühl her lässt sich die UTM jetzt auch deutlich flotter bedienen – was natürlich auch daran liegen mag, dass die alte SSD durch die „Abnutzung“das System ausgebremst hat.

Pro Tipp
Um einen Idee davon zu bekommen, wie „gut“ die SSD des Black Dwarf oder der RC100/RC200 noch in Schuss ist, loggt man sich mit einen Benutzer mit Root-Rechten auf der UTM ein (SSH oder Konsole) und setzt folgenden Befehl ab:

smartctl -a /dev/sda1

Dieser zeigt eine Reihe von Werten an, wovon man beim Wert mit der ID 169 Remaining_Lifetime_Perc den RAW_VALUE anschaut. Ist dieser Wert sehr niedrig oder liegt sogar bei 0 (wie bei unserer UTM), dann ist die SSD verschlissen und sollte so bald wie möglich ausgetauscht werden. Bei neueren Geräten / SSDs kann man auch auf den Wert mit der ID 177 Wear_Leveling_Count (dort aber VALUE statt RAW_VALUE) schauen – hier geht es ebenso von 100 auf 0 in Prozent.


Quellen
https://support.securepoint.de/viewtopic.php?t=10188

Werbehinweis
Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen, d.h. bei einer Bestellung bleibt für den Käufer der Preis gleich und wir erhalten eine Provision.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert